Auf den ersten Blick scheint 2020 nicht viel mehr zu bieten als das Thema Corona. Für meinen Jahresrückblick habe ich alles noch einmal Revue passieren lassen und siehe da: es war nicht alles nur schlecht!
Was sich in diesem Jahr bei mir so getan hat, was ich daraus gelernt habe und was das mit dem inneren Bambus zu tun hat, verrate ich dir in diesem Artikel.
Ein fulminanter Start – meine eigene Praxis
Der Entschluss, unseren Keller zu meiner eigenen Praxis umzubauen, fiel Ende 2019. Den Weihnachtsurlaub meines Mannes haben wir genutzt und erst mal entrümpelt. Du glaubst ja gar nicht, was sich in 14 Jahren in einem Keller so alles ansammelt…
Der Maler war schnell organisiert und wir haben die Gelegenheit genutzt, um gleich das ganze Haus neu ausmalen zu lassen. Ich habe herumüberlegt, wie ich die Praxis einrichten kann, welcher Fußboden mir am besten gefällt und was ich unbedingt an Möbeln brauchen werde. Ich war euphorisch!
Meine Freunde M., M., und M. (und natürlich mein Mann) halfen dann noch ganz fleissig mit, den Boden zu verlegen und Möbel aufzubauen. Das lles noch rechtzeitig, bevor gar nichts mehr ging. Der ursprüngliche Plan war ja, am 1. April 2020 offiziell meine Praxis zu eröffnen. Tja, wegen des ersten Lockdowns wurde das dann auf den 4. Mai verschoben.
Umso schöner war es, dann endlich in meiner Praxis arbeiten zu können. Ich fühle mich hier angekommen, sehr wohl und „meine“ Kinder auch. Dadurch, dass ich zuhause arbeite, bin ich wesentlich flexibler, was Termine angeht. Für mich ist das die perfekte Lösung.
… und dann kam Corona!
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob und wie ich auf dieses Thema eingehe. Aber es war nun mal das vorherrschende Thema in diesem Jahr.
Mich hat der erste Lockdown mit voller Wucht getroffen. Nach dem ganzen Stress mit dem Umbau hatte ich mich so gefreut, endlich in meiner eigenen Praxis arbeiten zu können und dann ging plötzlich nichts mehr. Das Schlimmste für mich aber war, dass zu diesem Zeitpunkt auch niemand wusste, wie lange das dauern würde. Diese Ungewissheit gepaart mit Existenzängsten haben an meinen Nerven genagt.
Ich war wütend. Traurig. Verzweifelt.
Aber vor allem wütend.
Und auch das hat sich irgendwann wieder gelegt.
Ich habe diese Krise gemeistert und daraus gelernt, dass mich so schnell nichts vollständig umhaut.
Was mich aber so richtig positiv gestimmt hat in dieser Zeit, war der (meistens) entspannte und kreative Umgang meiner Tochter mit dem Thema. Da sind ganz tolle Kunstwerke entstanden, sie hat mit ihrer Freundin per Videochat UNO gespielt und im Wäldchen ein Haus gebaut. Natürlich gab es auch bei ihr immer wieder emotionale Tiefs, aber im Großen und Ganzen hat sie das sehr vorbildlich gemeistert.
Ciao, Italia? Ciao, Italia!
Unser Sommerurlaub in Italien war schon seit langem fixiert. Das Ticket für den Autoreisezug haben nämlich wir exakt 180 Tage vor der Abreise gebucht. Dafür habe ich extra den Wecker um 00:04 Uhr gestellt, da ich von vielen Seiten gehört habe, dass spätestens um 6 Uhr Früh keine Stellplätze mehr verfügbar seien.
Ob wir tatsächlich fahren können, war quasi bis zur letzten Minute ungewiss. Zuerst der Lockdown, dann Reisewarnungen. Als es hieß, man kann auch wieder nach Italien reisen, kam die Nachricht, dass die Mitarbeiter in der Firma meines Mannes angehalten werden, nicht in den Süden zu fahren. Vorfreude und Enttäuschung wechselten einander bis in den Juli ab.
Doch letztendlich war dann klar: wir können fahren!
Und ab diesem Moment meldete sich so eine fiese, kleine Stimme, die fragte: „Ist es richtig, zu fahren…?“
Ja, ja und nochmals ja! Es war eine der besten Entscheidungen, die wir getroffen haben.
Nicht nur, dass in Italien alles ganz genau geregelt war, was die Hygienemaßnahmen betrifft. Es waren einfach so unglaublich wenige Touristen unterwegs, dass man überall auch genügend Abstand halten konnte. Sogar in Venedig!
Auch wenn es einer der anstrengendsten Urlaube überhaupt war (66km zu Fuß in 10 Tagen!), er war wunderschön und wird uns allen lange in Erinnerung bleiben.
Ich bin wieder Teil eines Teams
Schon seit 20 Jahren beschäftige ich mich mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Zuerst beruflich bedingt, wurde mein Interesse geweckt und ich habe mich immer mehr damit befasst. Auch mit dem Thema frühkindliche Reflexe ist das Thema aufgetaucht. Hier gibt es viele Hinweise darauf, dass sich bestimmte Mängel und restaktive Reflexe gegenseitig bedingen beziehungsweise verschlimmern. Darüber erzähle ich dir gerne ein anderes Mal mehr, hier würde das den Rahmen sprengen.
Durch eine witzige Fügung des Schicksals (andere nennen es auch Zufall) habe ich eine ganz tolle Vitalstoff-Medizinerin kennengelernt, mit der ich mich natürlich sofort über das Thema ausgetauscht habe. Die hat sich die Mühe gemacht und ganz viele Firmen bezüglich Preis und Inhaltsstoffen verglichen. Und hat mir dann ihr Ergebnis präsentiert, nämlich die Firma Zinzino.
Auch ich hatte zuerst Bedenken gegenüber Empfehlungsmarketing-Firmen.
Aber ganz ehrlich?
Ich würde niemals etwas empfehlen, von dem ich selbst nicht zu 100 Prozent überzeugt bin.
Und aus diesem Grund habe ich mich im Frühling dazu entschieden, mit dieser Firma zusammen zu arbeiten. Da gab und gibt es viel zu lernen und ich freue mich, hier wieder in einem Team arbeiten zu können.
Aus dem Kopf durch die Hand aufs Papier – meine Art des Nachdenkens
In meinem ersten Monatsrückblick habe ich schon darüber geschrieben, dass ich wieder zu schreiben begonnen habe. Doch dieses Thema ist so wichtig für mich, dass ich es auch hier noch einmal aufgreifen möchte.
Um mich quasi an den eigenen Haaren aus dem Gedankenkarussell herauszuziehen, habe ich im Frühsommer wieder mit klassischen Morgenseiten begonnen. Falls du Morgenseiten nicht kennst, empfehle ich dir das Buch „Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron, von ihr stammt diese Technik.
Durch das Schreiben ist bei mir so viel in Bewegung gekommen und ich konnte meine Gedanken wieder ordnen. Auch ein ganz tief vergrabenes Thema kam zum Vorschein. Und es durfte gehen.
Etwas später im Sommer bin ich auf Judith Peters und ihre Sympatexter-Academy gestoßen, ohne deren Input dieser Artikel niemals entstanden wäre. Und seine Vorgänger wohl auch nicht.
Was sich in diesem Jahr sonst noch getan hat:
- Ich war zum ersten Mal im Schiurlaub und musste nicht schifahren.
- Ich habe das Fernstudium zur Lerndidaktikerin und Legasthenietrainerin begonnen.
- Ich bin Teil eines tollen Frauen-Netzwerks geworden – den Business Moms Austria.
- Ich habe das Projekt „Reflexintegrationstraining im Kindergarten“ beim Bank Austria Sozialpreis eingereicht (ich habe es damit aber leider nicht ins Finale geschafft).
- Ich habe meine Webseite übersiedelt und neu gestaltet.
Und was hat das jetzt mit Bambus zu tun?
Bambus wächst die ersten Jahre oberflächlich nur langsam. Denn zuerst verwendet er seine Energie darauf, sich ganz tief zu verwurzeln. Aber dann wächst er sehr schnell sehr hoch. Die Halme sind einerseits extrem stabil aber gleichzeitig auch elastisch und biegsam. Durch äußere Einflüsse kann er kaum gebrochen werden.
Außerdem steht er immer im Verband, was dem einzelnen Halm noch mehr Halt gibt.
Auch ich habe Halt im Verband meiner Familie.
Was bis jetzt ganz selbstverständlich war, habe ich heuer ganz bewusst wahrgenommen. Und dankbar angenommen.
Ich fühle mich mittlerweile angekommen – auch durch meine eigene Praxis. Dieses Gefühl des Angekommen-Seins habe ich mir in den letzten Jahren erarbeitet und genau das war es, was mir in diesen stürmischen Zeiten die nötigen Wurzeln verliehen hat, um nicht umzuknicken.
Der Sturm mag mich verbogen haben, aber er hat mich nicht gebrochen.
Auch wenn das Jahr 2020 herausfordernd war (oder vielleicht gerade deshalb), blicke ich voller Zuversicht dem Jahr 2021 entgegen.
Verrate mir doch im Kommentar: Was bleibt dir aus dem Jahr 2020 positiv in Erinnerung?
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