Ich persönlich bin absolut überzeugt vom Reflexintegrationstraining. Doch wie bei allem gibt es neben den Vorteilen auch Nachteile zu bedenken.
Die Vorteile des Reflexintegrationstrainings
Das Reflexintegrationstraining ist ein Bewegungsprogramm
Dadurch haben die Übungen nichts mit der Schule zu tun. Dein Kind muss nicht etwas üben, das es nicht kann. Es geht auch nicht darum, die Übungen „richtig“ zu machen, sondern so gut wie es im Moment möglich ist. Die Übungen werden von mir auf dein Kind abgestimmt, so dass sie gut bewältigbar sind.
Das Training fördert die Gehirnentwicklung und die körperlichen Grundlagen
Unser Gehirn lernt am besten durch Bewegung. Durch Bewegung wird die Bildung und Vernetzung von Nervenzellen gefördert. Und nachdem das Gehirn und der restliche Körper untrennbar miteinander verbunden sind, beeinflusst die Entwicklung des einen die Entwicklung des anderen. Welche körperlichen Grundlagen durch die Integration der Reflexe ausgebildet werden, habe ich in diesem Artikel genauer beschrieben.
Die Übungen machen (meistens) Spaß
Wenn ich erzähle, dass viele Kinder die Übungen von sich aus einfordern, glauben mir viele Eltern das zuerst nicht. Nur um mir in der zweiten Stunde zu bestätigen, dass es tatsächlich so ist. Die Kinder merken einfach, dass ihnen die Übungen gut tun. Und so verlangen sie auch danach.
Du verbringst intensive Zeit mit deinem Kind
Die Übungen sollten in Ruhe und ohne Ablenkung gemacht werden. Das verschafft deinem Kind und dir eine sehr intensive gemeinsame Zeit. Dein Fokus liegt während der Übungen voll und ganz auf deinem Kind. Oft steht das Thema Schule belastend zwischen Eltern und Kind. Doch für diese paar Minuten gibt es nur euch beide.
Der Zeitaufwand ist gering
Ich habe tatsächlich die Zeit gestoppt, während ich mit meiner Tochter die Übungen gemacht habe. Da waren es zwölf Minuten. Natürlich wird es zu Beginn etwas länger dauern, bis ihr mit den Übungen vertraut seid. Trotzdem ist das sehr überschaubar. Auch unsere gemeinsamen Termine finden nur alle vier bis sechs Wochen statt und nicht wie bei diversen Therapien wöchentlich.
Es ist ein Training, keine Therapie
Therapien sind eine wunderbare Sache, wenn sie tatsächlich notwendig sind. Aber das hat auch schon für Kinder einen oft negativen Beigeschmack. Den Begriff Training kennen sie aus dem Sport und da ist er fast durchgehend positiv besetzt.
Die Nachteile des Reflexintegrationstrainings
Es ist ein zusätzlicher Punkt auf der ToDo-Liste
Und von diesen Punkten gibt es gerade bei Müttern schon ziemlich viele. Gerade am Beginn ist es noch nicht zur Gewohnheit geworden, die Übungen zu machen. Da ist es schon auch ein Aufwand daran zu denken.
Es ist Durchhaltevermögen notwendig
Der tägliche Zeitaufwand ist zwar gering, allerdings braucht es eine gewisse Regelmäßigkeit, bis die Übungen wirken. Pro Reflex wird zwischen vier und sechs Wochen geübt. Und meist muss mehr als ein einzelner Reflex integriert werden. Sollen alle Reflexe integriert werden – was das Ziel ist – geht das gesamte Training über einen Zeitraum von acht bis zwölf Monaten. Da muss man als Familie dranbleiben.
Mein persönliches Fazit
Ich finde es immer einen Versuch wert, das Reflexintegrationstraining auszuprobieren. Nicht integrierte frühkindliche Reflexe können auf so vielfältige Weise „stören“. Denn sie verhindern die natürliche körperliche Entwicklung vieler Fertigkeiten, die für den Schulalltag notwendig sind. Ob das Training der richitge Ansatz ist, lässt sich durch ein paar spielerische Tests vor Ort austesten. Im besten Fall kann sich dein Kind optimal entwickeln, im „schlimmsten“ Fall hat dein Kind regelmäßig geturnt. Aber auch das trägt zur gesunden Entwicklung bei.
hallo, hätte nur eine Frage, sind diese Übungen nur für Schulkinder gedacht, oder wäre es auch bei kleineren Kindern möglich. meine Enkelin ist 3 Jahre, und lt. Kindergarten entwicklungsverzögert da sie Epilepsie hat. sie ist aber perfekt eingestellt und hat keine Anfälle etc.
was würde eine Sitzung kosten? lg Doris
Liebe Doris! Bei Epilepsie kann das Reflexintegrationstraining leider nicht durchgeführt werden. Selbst wenn die Kinder gut eingestellt sind und keine Anfälle haben. Hier wäre zum Beispiel Rota-Therapie eine Alternative. Ganz liebe Grüße, Bianca
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